Schlafmangel? (Daily Thoughts / Writers Diary 2. 3. 2020)



Aus aktuellem Anlass über diverse Medien bzw. eigenen Erfahrungen mit Schlafmangel. 

Schlafmangel macht nicht nur müde und unkonzentriert. Er kann verheerende Folgen die Gesundheit haben - schon ab der ersten Nacht. Denn im Schlaf produziert und vernichtet der Körper wichtige Stoffe. Gerät der Haushalt aus dem Gleichgewicht, können die Folgen weit reichen - von Erkältungen bis Alzheimer.

Ein erwachsener Mensch braucht zwischen 7 und 9 Stunden Schlaf pro Nacht. Wer weniger schläft, fühlt sich am nächsten Tag müde, unkonzentriert, schlapp. Zu wenig Schlaf hat darüber hinaus ernsthafte langfristige Folgen, wie verschiedene Studien aufzeigen.

Schlafmangel beeinflusst die Gene

Denn Schlaf kurbelt eine Menge wichtiger Prozesse im Körper an. Beispielsweise die Produktion von natürlichen Killerzellen und Interleukin-2. Beides braucht das Immunsystem, um Gefahren abzuwehren. Wer zu wenig schläft, erhöht daher sein Risiko für Erkältungen und Grippe. Sogar die Krebsgefahr kann steigen.

Zu wenig Schlaf wirkt sich außerdem auf die Gene aus. In einem Versuch ließen britische Forscher 26 Personen sieben Nächte lang maximal sechs Stunden schlafen. Sie stellten fest, dass der Schlafmangel insgesamt 711 Gene beeinflusste. Das sind gut drei Prozent der Gene, die in der menschlichen Erbsubstanz stecken. Betroffen waren vor allem solche Gene, die für Entzündungen, Immunantworten und Stressreaktionen verantwortlich sind.

Auch Alzheimer kann begünstigt werden

Demnach könnte mit Schlafmangel auch das Risiko für entzündliche Krankheiten wie Arthrose, Asthma oder gar Multiple Sklerose steigen. Darauf lässt eine US-Studie aus dem Sommer 2018 schließen, die allerdings nur an Mäusen durchgeführt wurde.

Im Schlaf baut der Körper aber nicht nur Stoffe auf, sondern auch ab: Er befreit das Gehirn zum Beispiel von Beta-Amyloid, einem Protein, das maßgeblich zur Entstehung von Alzheimer beitragen soll. Schlafmangel könnte demnach also auch das Alzheimer-Risiko erhöhen.




Die 9 gefährlichsten Folgen von Schlafmangel

Du gönnst dir alles im Leben außer genug Schlaf? Achtung: Schlafmangel kann deiner Gesundheit langfristig schaden. Das passiert, wenn du zu wenig schläfst

"Schlafen kann ich immer noch ein anderes Mal" sollte nicht zu deinem Lebensmotto werden. Wer häufig bis tief in die Nacht Partys feiert, Serien schaut oder an der Konsole zockt, muss mit gravierenden gesundheitlichen Folgen rechnen. Chronischer Schlafmangel rächt sich. Wir erklären dir, wie zu kurze nächtliche Ruhepausen nicht nur dein Training, deine Arbeit und sogar dein Sexleben sabotieren, sondern auch deine Gesundheit ernsthaft gefährden.

Wie macht sich Schlafmangel bemerkbar?

Schon ab einer schlaflosen Nacht kann deine Stimmung, Konzentration, Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit unter dem Schlafentzug leiden. Besonders wenn deine Arbeit etwas monoton ist, zahlst du den Preis für die schlaflose Nacht: "In monotonen Situationen schweift man mit den Gedanken häufig ab und hat mit Sekundenschlaf zu kämpfen", warnt Dr. Hans-Günter Weeß, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM). Bist du von Kleinigkeiten schnell genervt, könnte das auch ein Zeichen von Schlafmangel sein.

Wie viel Schlaf ist ideal?

 Durchschnittlich reichen aber etwa 7 Stunden für Männer aus.

Man sollte für sich selbst herausfinden, wie viel Schlaf man benötigt. 6 Stunden sollten das Minimum sein.

Männer brauchen im Schnitt übrigens rund 20 Minuten weniger Schlaf als Frauen.

Ab wann Schlafmangel gefährlich wird, ist stark von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

 Kurzfristig kann der Körper Schlafmangel zwar kompensieren, wird es jedoch zum Dauerzustand, steigt das Risiko von schweren langfristigen Folgen enorm an. 

Was sind häufige Ursachen von zu wenig Schlaf?

Das Problem liegt auch in unserer 24-Stunden-Non-Stop-Gesellschaft. Der Schlaf wird nicht mehr geschätzt.

Der Job, die Hobbys und auch die Chats mit den Kumpels werden einer gesunden Runde Schlaf zu häufig vorgezogen. Smartphones, Monitore und Fernseher können zudem richtige Schlafräuber sein:

 Der Blaulicht-Anteil der Bildschirme unterdrückt die Produktion des Schlafbotenstoffs Melatonin. Hinzu kommt noch die erhöhte Anspannung durch Chatten, Surfen oder Internetspiele, die den Schlaf dann vollständig vertreibt.

Was kann ich gegen Schlafmangel tun?

Damit beginnen, Prioritäten zu setzen: Besonders wenn man ohnehin mit dem Job schon überlastet ist, sollte auf längere Aktivitäten abends verzichtet werden. Lieber Abends mehr Ruhe gönnen und versuchen auf das Handy zu verzichten. Bei Schlafproblemen sollte man den Ursachen auf den Grund gehen: Manche Medikamente und Krankheiten können deinen Schlaf beeinflussen.

Diese 9 Dinge passieren, wenn man zu wenig schläft:

Schlafmangel ist ein weit verbreitetes Problem: Laut dem Gesundheitsreport 2017 der DAK-Gesundheit haben 80 Prozent der befragten Erwerbstätigen angegeben, Schlafprobleme zu haben – es ist sogar bereits von einer Volkskrankheit die Rede. Fest steht: Zu wenig Schlaf macht krank.

1. Das Immunsystem wird geschwächt.

Häufig erkältet? Das kann auch am Schlafmangel liegen. Es reicht schon, wenn man 14 Tage lang täglich mehr als 2 Stunden weniger Schlaf bekommt.

2. Man ist weniger leistungsfähig.

Schlaflose Nächte gehen nicht nur auf Kosten der Konzentration, Aufmerksamkeit und Kreativität, es leidet auch das Gedächtnis. So kann man auf gar keinen Fall eine Höchstleistung abrufen. Laut Studien sterben auf Straßen doppelt so viele Menschen durch Übermüdung als infolge von Alkohol am Steuer. Schon weniger als 6 Stunden Schlaf kann die Bewegungsabläufe und Reaktionszeiten beeinträchtigen.

3. man bekommt schneller Übergewicht.

Eine schwerwiegende Folge: Nächtliche Ruhestörungen bringen deinen Hormonhaushalt ordentlich durcheinander und lassen dich Pfunde zunehmen. Wer häufiger zu wenig schläft, kennt den Drang nach Fressattacken wahrscheinlich nur zu gut. Der Körper produziert dann mehr vom Heißhunger-Hormon Ghrelin und gleichzeitig weniger Leptin, das den Appetit reguliert. Eine Studie der "National Health und Nutrition Examination Survey" macht die Gewichtszunahme deutlich: Bei maximal 4 Stunden Schlaf war die Wahrscheinlichkeit der Studienteilnehmer, an Übergewicht zu leiden, 73 Prozent höher als bei 7 bis 9 Stunden Nachtruhe.

4. Man riskierst einen Herzinfarkt.

Dein Herz wird dir auf Dauer den fehlenden Schlaf nicht verzeihen: "Zahlreiche Studien zeigen, dass gestörter Schlaf mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergeht", so Schlaf-Experte Weeß. Schlafmangel kann also gefährliche chronische Krankheiten wie Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und im schlimmsten Fall sogar einen Herzinfarkt verursachen.

5. Stress und Kopfschmerzen nehmen zu.

Schlafmangel erhöht die Ausschüttung von Cortisol. Das Hormon beginnt, für Verwirrung im Körper zu sorgen, bringt den Stoffwechsel dazu, Kohlenhydrate, Proteine und Fette zu zerlegen. Folgen: Stress und Kopfschmerzen. Umgekehrt kann Stress auch beim Einschlafen stören – so geräts du schnell in einen richtigen Teufelskreis.

6. Schlafmangel kann psychisch krank machen.

Schlechte Laune ist bei ständiger Übermüdung noch das geringste Problem. Denn: Eine häufige Folge von chronischen Schlafstörungen sind psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angstzustände. "Die Schlafstörung ist das erste Symptom, das einer Depression vorausgehen kann, und verschwindet umgekehrt auch bei einer Behandlung als letztes", erklärt Dr. Weeß.

7. Das Diabetes-Risiko steigt.

Insulin-Spritzen könnten bei chronischen Wenigschläfern bald zum Alltag werden: Die Zuckerkrankheit Diabetes zählt zu den gefährlichsten Folgen von Schlafmangel. Forscher berichteten im Medizinjournal "The Lancet Diabetes Endorinology" von einem Zusammenhang zwischen zu wenig Schlaf und Stoffwechselerkrankungen. Das Resultat: Nach nur wenigen Nächten mit maximal 4 Stunden Schlaf bauten die Probanden ihren Blutzucker eindeutig langsamer ab. Laut Analyse der Wissenschaftler steigt bei starkem Schlafentzug auch das Risiko von Diabetes-Typ-2 an. Aber: Langschläfer (mehr als 8 Stunden Schlaf pro Nacht) sind genauso gefährdet. Zu viel Schlaf ist also auch tabu.

8. Testosteron-Produktion und Muskelaufbau werden gestört.

Wer seinen Muskeln beim Wachsen zusehen möchte, muss abends ausreichend schlummern. Der Körper bildet nach einer schlaflosen Nacht nämlich deutlich weniger von manchen Botenstoffe, so auch von Testosteron. Dr. Weeß: "Sportler sollten sich darauf einstellen, dass sie neben dem Job und dem Workout auch auf genügend Schlaf kommen – denn er ist für den Muskelaufbau unverzichtbar."

9. Das Sterberisiko steigt an.

Männer haben einen großen Nachteil: "Ältere Männer verlieren statistisch gesehen an Tiefschlaf. Daher wird auch diskutiert, ob sie eine geringere Lebenserwartung haben, weil ihnen der erholsame Schlaf fehlt", sagt Dr. Weeß. Gleichzeitig reduzieren aber auch die durch zu wenig Schlaf entstandenen Krankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck die Lebenserwartung. Aber: "Nicht nur zu wenig, aber auch zu viel Schlaf kann die Lebenserwartung verringern", so der Schlafexperte.

Fazit: Schlaf hat höchste Priorität

Schlaflose Nächte machen dich nicht nur kurzfristig müde, sondern auch langfristig krank. Schlaf sollte ganz oben auf deiner Prioritätenliste stehen. "Am besten sollte man den Wecker aus dem Fenster schmeißen", rät der Experte scherzhaft. Hast du deinen Schlaf in letzter Zeit zu sehr vernachlässigt? 
Dann ab ins Bett!
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